Teil 4 -   Reisetage 11-14
                + Sullana
Teil 9 -   Reisetage 30-33
               + Nasca
Teil 10 - Reisetage 34-37  
                + Arica
Teil 12 -   Reisetage 43-46
                + Antofagasta
Teil 13 - Santiago
                Reisetage 47 - 51
Teil 14 - Reisetage 52-56 Teil 15 - Puerto Montt Teil 16 -   Rückflug

Teil 6









21. Fahrtag - 28.12.19 Die Fahrt ging von Trujillo bis zu dem kleineren Ort Chao.

Ich habe gut aus der Stadt herausgefunden. Am Stadtrand verlief die Straße bergauf, von fern konnte man schon einen Wasserturm erkennen, diese stehen ja stets oben.

Bei den Steigungen traf ich ein junges Radlerpaar, sie aus Spanien, er aus Argentinien, sie hatten sich auf der Fahrt kennengelernt. Sie bestaunten meine Ausrüstung, ihre Räder waren in die Jahre gekommen – das geht aber auch. Mit von der Partie war ein Papageienvogel, den sie irgendwo fanden und nun sie auf ihrer Weiterreise begleitet.

Abends im Hotel erfuhr ich, dass ein Tag zuvor schon eine Radlerin übernachtete. Ich aß in einem Imbiss, schmeckte gut, nur  es dröhnte mal wieder laute Musik.


















22. Fahrtag - 29.12.19 Fahrt nach Chimbote
Wieder einige Steigungen und Abfahrten, trockene Gebiete und gut mit Wasser versorgte Reisfelder in den Tälern.

Unterhaltung mit einem Motorradfahrer aus Frankreich und einem Dorfpolizisten kurz vor Chimbote.
Chimbotes Innenstadt total überlaufen, kaum Platz auf den Gehwegen. Schnell fand ich ein Hostal, nette Leute, einer begleitete mich zur Bank. Als ich später noch einen Rundgang machte, fand ich den Weg nicht mehr zurück, ich fand mein Hostal nicht mehr.

Zum Glück hatte ich mit der W-Lan Verbindung, die mir das Hostal gab, auch den Namen. Irgendwann landete ich auf dem – wie immer – größten Platz „plaza de armas“, dort befindet sich auch die Polizeizentrale, die mir weiterhelfen konnte.

Großstädte für mich ein Horror. So gab´s dann keine Pizza.

Nach 40 Kilometern an diesem Tag ohne Restaurant – ohne Versorgung – fand ich auf der Strecke einen Club mit Bungalows und Pool – und für mich auch ein Restaurant, man ließ mich zum Essen ohne Eintritt herein.





... ob da ein Fahrradkollege übernachtet hatte?












23. Fahrtag - 30.12.19 Heute bin ich von Chimbote nach Casma gefahren.
Casma, ein eher kleiner Ort mit einem schön gestalteten „plaza de armas“. Die Strecke bergig, luftig, schöne Dünenlandschaften, die zum Teil bis an den Straßenrand reichten. An einer Stelle schaufelte wieder ein Bagger den Sand von der einen auf die andere Seite, um die Straße zu schützen. Der Wind weht ja regelmäßig eher von Südwest nach Nordost. 

Im Ort angekommen fragte ich zunächst in einem etwas teureren Hotel nach, die Dame meinte gleich, dass sie über Silvester die Preise erhöht hätten. So fand ich ein für mich ein passendes Hostal direkt am Plaza. Irgendwann schlief ich ein nach Besuch einer Bierkneipe und einem Restaurant – nicht alle Restaurants verkaufen auch Bier.
Aber bald wachte ich wieder auf, nebenan war wohl eine Disco, erst gegen 3 Uhr morgens fand ich Ruhe.


















Ob es am letzten Tag des Jahres eine Überraschung geben wird?




24. Fahrtag - 31.12.19   Morgens fand ich mein Rad mit einem Platten vor – sehr erfreulich – so kam ich doch etwas später weg, obwohl ich sehr früh schon auf der Straße Kaffee und Käsebrötchen erhielt.

Irgendwie fing der Tag ja schon schlecht an, die Nacht zuvor war ja auch nicht besser. In „Gramita“, ein kleines Restaurant, natürlich hielt ich an. Ein Herr bat mich gleich an einen Tisch im hinteren Teil des Restaurants. Er sammelt seit Jahren in Form von Gästebüchern Einträge von Fahrrad- und Motorradtouristen und -innen. Auch ich durfte mich verewigen, wollte bezahlen, er wollte kein Geld!  

Bei Kilometer 333 (bis Lima) schoss ich noch ein Foto und erholte mich kurz danach, das Fahrrad an einer Felswand angelehnt. Mein Blick war wohl nicht so begeisternd, denn plötzlich – ich schaute in Richtung eines LKW´s, hielt dieser an und der Fahrer stieg aus.

Der Fahrer hatte mich auf seinem Hinweg schon einmal gesehen. Er würde nach Lima fahren und mich mitnehmen – ich hörte mich nicht nein sagen! Fahrrad wurde auf Fässern eines Chemietransporters festgebunden. Mein Gepäck lag auf dem Liegeteil des Fahrers.

So fuhren wir die Panamerikana entlang, bald durch den Ort, den ich eigentlich an diesem Tag erreichen wollte. Nach einer Autowäsche auf dem Weg fuhr mich der nette Fahrer – es war sehr unterhaltsam – bis nordöstlich zu einem Hotel, welches er kannte - er wohnt auch in dieser Gegend Limas.

Bergauf und wieder bergab, entlang von Spargelfeldern und Erdbeerplantagen, schließlich erreichten wir die gefährliche Uferstraße. Hier  – es war schon dunkel und vielleicht besser für mich – stürzte letztes Jahr ein Bus ab mit vielen Toten.

Fahrrad und Gepäck vor dem Hotel abgeladen und ich zog in Lima ein - um 21 Uhr. Nachtessen? Drei Büchsen Bier aus dem Zimmerkühlschrank mussten ausreichen.

Zu dem Fahrer, Rusbel Antonio Romero, habe ich Dank sozialer Netzwerke noch Kontakt. Wir machten aus, dass er mich von dem Hotel abholt und wir gemeinsam das Neujahrsfest verbringen. Doch er hatte verschlafen - er fuhr LKW von morgens um 5 Uhr bis abends 21 Uhr - kein Wunder! Auch ich habe das „Neue Jahr“ in Peru verschlafen. Zum Jahreswechsel in Deutschland saß ich noch bequem im LKW.













(die letzten beiden Bilder "streetview")


Waschanlage