Teil 4 -   Reisetage 11-14
                + Sullana
Teil 9 -   Reisetage 30-33
               + Nasca
Teil 10 - Reisetage 34-37  
                + Arica
Teil 12 -   Reisetage 43-46
                + Antofagasta
Teil 13 - Santiago
                Reisetage 47 - 51
Teil 14 - Reisetage 52-56 Teil 15 - Puerto Montt Teil 16 -   Rückflug

TEIL 11


Fahrtag 38 - Sonntag, 19.01.2020





Cuya - gegenüber mein Hostal


Die ersten 20 Kilometer führte mich der Weg im Tal leicht aufwärts. Vor der zu sehenden Steigung hielt ich an und half einem Motorradfahrer seinen Benzinkanister zu halten.

Natürlich fragte ich ihn, wie weit die Steigung denn sein wird, er meinte 17 Kilometer. Er sollte recht haben, exakt 17 Kilometer stieg die Strecke an, musste meist in meinem kleinsten Gang fahren. Noch eine letzte Kurve – nach Stunden – und ich sah ein Restaurant, überlegte , fragte nach den nächsten Übernachtungsmöglichkeiten und entschied hier zu nächtigen.

Neben dem Gebäude konnte ich mein Zelt aufschlagen. Sand, Steine und leichter Wind aus dem Norden, Berge aus Sand und Steinen und eine Straße – die Panamerika – ja, ich war schon mitten in der Atacamawüste – der eigentlich trockensten Wüste der Welt.

Doch abends regnete es verhalten, morgens war nur unter meinem Zelt der Sand noch trocken. Noch abends fragte ich nach dem morgentlichen Toilettenbesuch nach, ja, es gab eine Toilette, allerdings ohne Wasser, waschen konnte ich mich mit meinem gekauften Wasser. Es gab zu Essen und zu Trinken, was will man mehr.

Da es, nach Nachfrage, dort über eine Telefonverbindung Internet gab konnte ich mit Deutschland kommunizieren. Strom lieferte abends ein Generator – Erinnerungen an Somalia wurden wach.




Kilometer bis Santiago de Chile











Fahrtag 39 - Montag, 20.01.2020



Eine unbeabsichtigt kurze Strecke – auf dem Rad – sollte es werden. Nach 37 Kilometern flotter Fahrt auf der Hochebene wurde diese unterbrochen durch ein Tal. Abwärts und wieder aufwärts.

Nach einer kurzen, aber starken Steigung überholte mich ein Geländewagen, hielt an und fragte mich direkt, ob ich nach Iquique mitgenommen werden möchte. Gut, da wollte ich ja hin, Rad verladen, Gepäck aufgeladen und weiter ging die Fahrt mit flottem Tempo.
Der Fahrer mit Frau und Kind stammen aus Calama. Er arbeitet dort als Minero - die große Kupfermine gibt es noch. Wir waren 1992 in Calama gewesen

Vorbei an dem Ort, an dem ich eigentlich die Nacht verbringen wollte, denn die Gesamtstrecke war doch über 160 Kilometer bis Iquique.
So kam ich gegen Mittag in der Großstadt an und fuhr in Richtung Plaza / Innenstadt, fand dort auch gleich ein Hotel – 35 €. Ab hier werde ich die Uferstraße fahren bis Antofagasta.

Von weitem konnte ich einige Oficinas sehen, die ich eigentlich besuchen wollte. Oficinas waren die Städte und Minen für den Abbau von Salpeter, das weiße Gold – der zur Düngung und Herstellung von Sprengstoff benutzt wurde, bis die Herstellung 1920 synthetisch erfolgte. Wir besuchten einige in den Jahren 1991 und 92.

Humberstone- und Santa-Laura-Salpeterwerke
LINK




Fahrtag 40 - Dienstag, 21.01.2020



Von Iquique bin Chanavagita

In der Stadt an zum Teil schön angelegten Uferpromenade entlang mit diversen Sportanlagen und Radwegen fuhr ich weiter gen Süden.

Einige Kilometer entfernt vorbei an einer militärischen Flugbasis und dem Flughafen der Stadt. Nach ca. 60 Kilometern reichte mir die Anstrengungen und fragte mich in einem kleinen Fischerdorf durch nach einer Unterkunft, ich fand ein Restaurant mit Zimmern.

Da kam ich unter – WI-FI hatte ich nicht, wohl niemand im Dorf, nur über das Telefon berichtete mir ein junger Mann. Ich spazierte durch den ganzen Ort, Badegäste am Strand – Urlaubszeit. In einem Getränkehandel fand ich auch meinen Schlaftrunk.

Es wurde mir geraten - als ich mal nachfragte, wo denn der bessere Weg für mich nach Süden sei - an der Küstenstraße zu fahren. Sie ist bevölkerter, die Versorgung besser und der Wind frischer. Ruta 1 ist die Küstenstraße und R5 die eigentliche Panamericana. In einen sauren Apfel musste ich in jedem Falle beißen - frischer Wind ist besser als die heißeren Winde auf der R5 und ausschlaggebend ist natürlich die Versorgung.







Pause in der Nähe der Straße









Fahrtag 41 - Mittwoch, 22.01.2020


Weiterhin an der Küstenstraße A1 entlang fuhr ich bis ca. 83 Kilometer vor Trocopilla – Chanabaya.

In einem kleinen Laden wieder mal die Frage nach einer Unterkunft, Strand, ja ich hatte viel Platz am Strand, weit und breit keine weiteres Zelt, nur Seetangfischer waren unterwegs.

Ich hatte eingekauft, Würstchen und Joghurt und bereitete bei Meeresrauschen mein Abendessen. Ich war ziemlich nahe an der Brandung, doch sie erreichte mich auch nachts nicht.



Diese beiden überführten eine LKW-Zugmaschine - sie meinten nur mit einer gelben Sicherheitsweste sei ich auch sicher!
Nun hatte ich eine!


Guano-Dünger an der ganzen Küste











Nach Dusche (?) im Meer - einmalig - und Abendessen genieße ich den Sonnenuntergang!






Fahrtag 42 - Donnerstag, 23.01.2020



An diesem Tage fuhr ich durch eine wirklich schöne, abwechslungsreiche Küstenlandschaft – auf der einen Seite die Wüste, auf der anderen das Meer mit den verschiedensten Felsformen, fast alle besetzt mit Meeresvögeln.

Irgendwann sah ich eine Straße auf einen Bergrücken ansteigen, ich hoffte, das ist nicht meine. Lange rätselte ich, wie der Weg weiterverlaufen könnte. Es fiel mir ein, dass ich vor  Tagen ein Schild mit Tunnelsymbol gesehen hatte, so kam es dann auch.
Lange war er nicht, aber dunkel, also nach hinten eine Blinklampe angebracht und schnell durchfahren.
LINK - Scene im Film - Minute 33

Kaum war ich durch traf ich einen Motorradfahrer aus Brasilien, dazu hielt noch ein LKW an mit einer 6 Liter Wasserflasche. Ich konnte meine Vorräte auffüllen, doch 6 Liter brachten wir nicht unter. Schon von weitem konnte ich Trocopilla sehen mit der Hoffnung nach zwei Tagen Funkstille mich wieder zu Hause bemerkbar machen zu können. Ich fand ein fast neues Hotel, das Abendessen unweit Richtung Innenstadt war ohne Geschmack und viel zu viel – dafür aber teuer für hiesige Verhältnisse.

zu Bild meiner Satteltasche unten:

Hier versuchte ein netter Kläffer mir in die Waden zu beißen. Er erwischte die Tasche - siehe Abdruck!

Eigentlich bin ich ja ein Hundeliebhaber, aber die Hunde mit Besitzer an den Straßen entlang gehen mir auf die Nerven! Sicher, sie bewachen ihr Revier, doch die Straße gehört nicht dazu. Ich spreche nicht von den "wilden" Hunden, den Straßenhunden, die sind meist freundlich, wollen etwas zu fressen.
Ich fahre an Anwesen vorbei und höre sie schon. Sie hören mich immer, auch bei Straßenlärm durch Fahrzeuge in 200 Meter Entfernung. Und es beginnt die Jagdt. Ich fahre mitten auf die Straße in Schlangenlinien und hoffe auf nachfolgenden Verkehr.

Jeden Tag fast das gleiche Spiel. Pfefferspray konne ich in Ecuador nicht kaufen.
Einmal - Schäferhund mit Kollege - bellten hinter dem Zaun. Ok! - doch einer rannte zum Ende des Anwesens, unter einem Zaun hindurch, durch einen Wasserkanal und baute sich vor mir auf - zähnefletschend. Nun genug! Ich holte meinen Dolch aus meiner Tasche und schrie ihn an - beißen ohne Folgen lasse ich nicht zu!
Dies hat er wohl verstanden und zog ab.

Ein weiters unangenehmes Zusammentreffen hatte ich auf der Suche nach Getränke. Ich bog einen Feldweg ein, stoppte und schon baute sich ein Hund vor mir auf. Er ließ mich nicht vor und zurück. Wieder mit meinem Fahrtenmesser (aus meiner Jugend) in der Hand, zog dieser ab.
Eine Frau laberte irgendetwas, griff aber nicht ein.

In Talca fuhr ich in der Stadt zum Zentrum. Vier- oder fünfmal rannten die Hunde und verfolgten mich. Die Besitzer schauten zu. Unangenehm!

Überhaupt empfinde ich die Anzahl der Hunde in den bislang bereisten Ländern Südamerikas unmöglich. Jedes Anwesen hat nicht nur einen Kläffer. Nachts das Bellen - sicher - die Leute werden gewarnt 10 - 20 mal in der Nacht? '
Sie sollten mal über Hundesteuer nachdenken!

Auf meinen beiden Touren in Südamerika lagen tote Hunde am Straßenrand. Die LKW`s sind wohl der Feind der Hunde. Sie werden nicht weggeräumt!


_____________________________________________________________________________________________________________________________


Carlos Macedo

Hello, Klaus! I am Carlos, the Brazilian motorcyclist who met you near Tocopilla.
How are you doing? I hope you are fine.
I am already at home; arrived yesterday, 06 february.
I have spent some days in Antofagasta and La Serena before entering Argentina. Nice to meet you and best wishes!