Teil 4 -   Reisetage 11-14
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Teil 9 -   Reisetage 30-33
               + Nasca
Teil 10 - Reisetage 34-37  
                + Arica
Teil 12 -   Reisetage 43-46
                + Antofagasta
Teil 13 - Santiago
                Reisetage 47 - 51
Teil 14 - Reisetage 52-56 Teil 15 - Puerto Montt Teil 16 -   Rückflug

Teil 12



Fahrtag 43 - Freitag, 24.01.2020



Nach bestem Frühstück brach ich auf in der Annahme einer weiteren Übernachtung bevor ich Antofagasta erreichen werde.

Aber wie so oft bei meinen Touren weiß ich nie wie und wo der Abend enden würde. So auch an diesem Tage.

Nach ca. 75 Kilometern erreicht ich einen kleinen Hafen mit Restaurant – Hornitos – wurde dort von einem LKW - Fahrer angesprochen und ich fragte ihn nach einem Hostal, er gab meine Frage an eine Dame unweit lautstark weiter und diese antwortete mit einem Fingerzeig über die Straße. 

Wir kamen ins Gespräch, beide hatten das Ziel „Antofagsta“, er jetzt, ich am nächsten Tag. Doch auf seine Frage hin, ob ich nicht ein Stück mitfahren wolle hörte ich von mir wieder mal kein „Nein“! So packten wir das Fahrrad zwischen Zugmaschine und Hänger, Gepäck ins Führerhaus.

Mit flottem Tempo ging die Fahrt weiter bis zu der Kreuzung A1 / Ruta 5. Da ließ er mich wieder aussteigen, es sei noch ca. 6 Kilometer bis in die Stadt. Ich rüstete mein Rad mit dem Gepäck alles auf und fuhr weiter, doch schon das nächste Schild gab mir Gewissheit, aus den 6 Kilometern wurden 30 und es war schon 17:30 Uhr.

So fuhr ich noch 10 Kilometer an dem Militärflughafen vorbei bis zu Ein – Ausfahrt des Stadtflughafens. Dort stellte ich mich leicht seitwärts hin und wartete auf ein Taxi? Doch ein stehendes Fahrzeug 4×4 mit einem älteren Herren fuhr rückwärts in meine Richtung.

Ich verstand die ungewöhnliche Kommunikation und fragte den Mann auf meiner Höhe, ob er wohl mich mit in die Innenstadt mitnehmen könne. Freundlich bejahend luden wir mal wieder auf und fuhren die noch 20 Kilometer gen Innenstadt; vorbei in einiger Entfernung an dem hier berühmten Felsentor „Portada“, er erzählte mir von den Veränderungen in Antofagasta, das wir ja auch vor 29 Jahren schon einmal besucht hatten. Der nette Herr fuhr mich bis vor ein Hotel, in dem ich nun zwei Nächte verbringen werde.

Abends wollte ich zu dem nicht weit entfernten "plaza de armas!, doch dieser war weiträumig abgesperrt und von Polizei bewacht. Ich hörte bei meiner Ankunft auch Demonstrationsklänge aus der Ferne.


Felsentor bei Antofagasta (1991) 














Antofagasta - Samstag, 25.01.2020

Ich konnte erst am Sonntag die Stadt besichtigen, Teile der Innenstadt, plaza de armas waren durch die Polizei abgesperrt – Demonstrationen.
Hier nahm ich an zerstörten Fenstern und an abgesperrten Läden wahr, dass es in Chile Unruhen gab.
Ich habe mir eine chilenische SIM-Karte besorgt, sie aufgeladen, mehrere Rundgänge durch Fußgängerzonen absolviert und meinen Blog schließlich mit mehreren Versuchen ergänzt.

Rundgang:








LINK FILMSZENEN - Minute 32



Fahrtag 44 - Sonntag, 26.01.2020



Da Sonntag und ich erst später frühstücken konnte, kam ich auch später „on tour“.

Zunächst entlang der Uferstraße Richtung Süden, nach ca. 6 Kilometern bergauf bis zur Ruta 5, die Panamericana.

Nun weiter durch die Wüste, links und rechts Sandberge, ich auf einer Hochebene. An einer Kreuzung Richtung Taltal war mir klar, dass ich diesen Ort an diesem Tag nicht erreichen werden, es sei denn: Daumen nach oben, erster LKW hielt an und einige Zeit später traf ich in Taltal an. Die Fahrt ging an einigen Kupferminen vorbei, wie mir der Fahrer erklärte.

In Taltal übernachtete ich in einem Hostal der Stadt – nur zu empfehlen. Es liegt direkt am Meer, schöne Zimmer mit toller Aussicht. Abends aß ich Pizza in einem an der Uferstraße gelegenen Restaurant.















Fahrtag 45 - Montag, 27.01.2020



Dieser Tag sollte eine gravierende Entscheidung bringen. Ich startete in dem schönen Taltal, wich den Hundemeuten aus und strampelte den Berg hoch. Ich wusste durch eine Nachfrage, das es ca. 25 Kilometer bergauf werden sollte. So war es dann auch, nach vier Stunden erreichte ich die Kreuzung zur Panamericana – Ruta 5.

Dort gab es ein Restaurant – „dios mio!“ – und ich konnte mich stärken. So fuhr ich noch einige Kilometer weiter, doch meine Motivation sank angesichts der Einöde, die eigentlich keine ist, nur mir kam sie so vor.

An einem Rastplatz machte ich einen Halt und ein Bus kam dazu. Der Bus hatte die Aufschrift “ Santiago“, ich sprach mit dem Fahrer, er meinte ja. So ein Glück, so ein Zufall dachte ich und nahm das Gepäck ab. Als wir nun das Rad verstauen wollten kam ein zweiter Herr dazu, er war wohl nicht davon begeistert einige Gepäckstücke innerhalb des Buses zu bewegen, so hatte ich letztlich doch kein Glück und sattelte wieder meinen Drahtesel auf.

Wer hier der eigentliche Esel ist, ist noch die Frage. Kaum war ich wieder fahrbereit hielt ein LKW, der sah wohl das ganze schon von weitem.

Er schaute mich an, ich öffnete die Beifahrertüre und er meinte „Santiago“?
So wurde Fahrrad und Gepäck in den ewig langen und leeren Anhänger gepackt, auf den Boden gelegt und das Gepäck um das Rad herum verstaut, damit das Rad einen Halt hat.

Die Fahrt konnte beginnen, sie sollte fast zwei Tage dauern. Nachts um 24 Uhr machten wir Rast, er schlief in der Fahrerkabine, ich hinten auf dem geschlossenen Anhänger, hatte ja dafür alles dabei.

Abends zuvor aßen wir noch etwas in einem dem Fahrer bekannten Restaurant – eher Kneipe. Dort aß ich zwei Empanadas – noch nie hatte ich bessere gegessen!
















Fahrtag 46 - Dienstag, 28.01.2020

(Karte - siehe 27.01.2020)

Pünktlich um 7 Uhr fuhren wir weiter, unser Rastplatz war ca. 130 Kilometer vor La Serena.

Der Fahrer, 75 Jahre alt, kannte viel seiner Kollegen und grüßte sie ständig. Er bekreuzigte sich oft auch an den Gedenkstätten am Straßenrand, Kollegen, die hier ihr Leben verloren.

Natürlich auch an Rastplätzen war er bekannt. Für mich spielte er auch einen Touristenführer und zeigte mir die unterschiedlichsten Minen für Gold, Silber, Kupfer, die von der Straße aus zu sehen waren.

Schließlich erreichten wir Santiago, er entließ mich in der Gegend des Flughafens und ich fuhr – mit Handynavi – mitten durch die Stadt zu dem mir schon bekannten Hostal „Parron de Colores“ http://parrondecolores.cl/

Ich hatte mich zwar telefonisch angemeldet, das klappte aber nicht, doch ein Zimmer für 2 Personen mit eigenem Bad war noch frei und auch nicht teuer. Für mich war wichtig, ich kannte die Umgebung dieses Stadtteiles.

Nun kam in mir eine neue Idee auf, ich könnte doch mit dem Rad noch nach Puerto Montt fahren und nicht mit dem Bus. Diese Entscheidung traf ich noch abends.