Die Skulptur zeigt einen Frauenkopf nach einer Plastik, die Max Ernst während seiner Zeit in Arizona aus Beton geschaffen hat.
Sie war ausgestellt anlässlich der Retrospektivausstellung in der Nationalgalerie Berlin vom 5.3. bis 30.5.1999 und sie wurde im Badischen Tagblatt Ende März 1999 abgebildet.
Diese Abbildung diente mir zur Vorlage für meine Skulptur, die aus Hessischem Olivindiabas herausgearbeitet wurde.
Sie wurde auf eine Platte von rötlicher Farbe (Tranas, schwed. Alkaligranit) montiert und mit stichwortartiger Erklärung versehen.
Max Ernst schuf 1948 während er sehr einsam in Sedona (Arizona, USA) lebte mehrere Masken aus Beton, womit er sein selbsterbautes Haus mit diesen schutzgebenden Beschwörungsgeistern verkleidete.
Während ich schon längere Zeit nachdachte (seit dem von Dr. Suso Gartner der Bericht über die Hexenprozesse in Nr.3 1989 der Bühler Heimatgeschichte erschien) in welcher Art und Weise man einen kleinen Gedenkstein für die Hexenprozessopfer schaffen könnte, kam die erwähnte Abbildung im B.T.
Damit fiel für mich sofort die Entscheidung: Das ist der Kopf, der sich für mein Vorhaben eignete.
In dem Max Ernst Katalog der oben erwähnten Ausstellung schreibt Fritz Jakoby sinngemäß:
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"Dieses fantasievoll verdichtete Symbolgesicht lebt ganz von der
suggestiven Magie der Augen, die fest und groß auf den Betrachter gerichtet sind.
Die Augenpartie, symmetrisch in die Mitte der Fläche gesetzt, besitzt ihre fixierende Wirkung aus der kreisrunden offenen Form mit der kreisrunden Vertiefung, bei der die Mittelform als Lichtpunkt
wie eine Pupille - erhalten bleibt."
Wenn das Feuer auf die Person zukommt zeigt sie in überregter Schreckangst das Näherkommen des Todes.
"Malefiz Prothocol Angefangen Zinstagh
den 3t3n Octobris
Anno 1628.
Ambt Büchel. Verbrechen."
So nennt sich diese Mappe, die sich im General Landesarchiv in Karlsruhe befindet und unter der Nummer 61/5445 besichtigt werden kann.
In dieser Mappe befinden sich die meisten Protokolle über die Hexenprozesse im Bühler Bezirk. Ich habe davon Fotos machen lassen und habe nach den Fotos eine Mappe in Stein
(siehe unten) gearbeitet mit dem Hinter-gedanken, dass sich die Mappe einmal für eine Kleinskulptur über die Hexenverbrennung eignen würde. Inzwischen kam die Abbildung der Maske von Max Ernst, die ich zu dem kleinen Gedenkstein verwendet habe. Die steinerne Mappe habe ich dem Stadtgeschichtlichen Institut (LINK) in Neusatz geschenkt.
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