Aufgeschlagene  Steinbücher

Ochsenkopf - Lamprophyr - Fichtelbebirge

Ochsenkopf-Lamprophyr  -   Fichtelgebirge  A 2.2 

Aber da ist noch etwas. Meine Bücher sind aus Gesteinen. Kein Buch gleicht dem anderen. Granit, Gneis, Marmor und Kalkstein, fast alle Gesteinsarten sind vertreten.
Man nimmt die Bücher in die Hand um zu blättern und bemerkt sofort ihr Gewicht, fühlt ihre unerwartete Glätte und die Kälte des Steins und wird mit der Unmöglichkeit den Inhalt lesend zu erfassen durch das Handschmeichlerische der Oberfläche versöhnt.

Verde Spluga  -  Quarzit  - Italien  C 2.1 

Die Oberflächen der Bücher sind nicht poliert, doch weitgehend fein geschliffen, einige sind in ihrem natürlichen Zustand gelassen worden.
Bücher aus Stein sind Bücher an sich und lassen den Buchfreund erfühlen, auch ohne zu lesen, was in ihnen steckt.  Die tastende Hand wird von der Textur des Steins geleitet 
- dem eigentlichen Element der Gestaltung. Diese heraus - zuarbeiten bestimmt ganz wesentlich mein Schaffen:

Ich arbeite nicht gegen den Stein,
sondern mit ihm
und lasse mich von ihm leiten.

"Der Mensch braucht Ruhepunkte zur Kozentration und Meditation. Warum das so ist, wissen wir nicht", sagt Max Bill, der schweizer Bildhauer. Diesem menschlichen Urbedürfnis möchte ich mit meinen Steinbüchern dienen. 
Wir sind im Begriff die Natur immer mehr zu zerstören.  Auf diese Weise wird uns die Natur von Tag zu Tag fremder. Darauf haben Künstler seit vielen Jahren mit provozierenden Werken hingewiesen, in Werken also, mit denen sie sich selbst von der Natur entfernt  haben.

Multicolor  -  Migmatit  -  Indien  C 1.6  

Ich gehe den anderen Weg,
indem ich offenbar zu machen versuche,
was uns die Natur zu sagen hat.


So mag man die Steinbücher zur Hand nehmen
und sich wieder darin üben,
im  "Buch der Natur"   zu lesen.

Weg durch meine Seiten