Als Vorlage dienen Paul Zimmermann alte Bücher, denen man ansieht, dass sie "durch die Hand des Menschen gegangen sind". Mit Steinsäge und Meißel gibt er die grobe Form vor und schleift dann die Feinheiten heraus. Dabei fügt sich der Künstler der Textur des jeweiligen Minerals, lässt hier einem Buchdeckel die kristalline Form, passt dort die Bünde der Buchrücken der Maserung des Gesteins an.
Mal sind seine Bücher aufgeschlagen, mal zusammengeklappt, mal haben die Seiten Eselsohren, mal wölben sie sich, als seien sie zu feucht geworden. Rund 170 verschiedene Gesteinsarten aus aller Welt hat Zimmermann schon bearbeitet. Das farbliche Spektrum der Mineralien reicht von Schwarz über Anthrazit und erdiges Braun bis hin zum zarten Apricot, Seladongrün oder Azur,
Äderungen und Einschlüsse inbegriffen.
Jedes Buch erzählt eine andere Geschichte, erzeugt eine andere Stimmung, weckt andere Assoziationen:
Ein Aktenstapel etwa, der an die Hexenverbrennungen im Mittelalter erinnern soll. Oder ein großes
Buch der Stadt Bühl
aufgestellt anlässlich des 60. Jahrestags der Bücherverbrennung in vielen Städten Deutschlands.