M A H N M A L Steinbuch der Stadt Bühl
Der Stein ist ein pegmatitischer Granit, zeigt ein unregelmäßiges porphyrisches Gefüge mit sehr großen, nesterartig angeordneten weißen Alkalifeldspatkristallen von 3-12 cm Länge. Unser Granit gehört zu den Glutflussgesteinen Er ist im Erdinnern gebildet worden, in ca.30 km Tiefe bei ca.1300 Grad Temperatur und 1000 bar Druck. Während in der Kambrium-Silurzeit Mitteleuropa noch vorwiegend von der Tiefsee bedeckt war, in der folgenden Devonzeit sich meist Insellandschaften ausbildeten, kam es in der Karbonzeit zum Aufstieg des riesigen Variskischen Gebirges, dessen Reste heute noch in den deutschen Granitgebirgen erhalten sind. Dies geschah vor ca. 250 Millionen Jahren. In diesem Zeitraum gab es an Pflanzen die Farne, Schachtelhalme in Riesen- formen, im Tierreich Knochenfische, Amphibien, Reptilien, Fluginsekten und Seelilien.
Herkunft des Steins Der Stein kommt von den Bergen am Eingang des Achertals, vermutlich aus Brüchen von Kappelrodeck oder Waldulm/Schwend. Wahrscheinlich ist der Herkunftsbruch heute stillgelegt. Aus den genannten Steinbrüchen vom Eingang des Achertals wurden vor etwa 60 Jahren viele Steine gewonnen, die dem Bau der Repräsentationsbauten (geplante Kongreßhalle) auf dem NS-Parteitagsgelände dienten. Nach dem Krieg lagerten noch viele dieser tonnenschweren Steine auf dem Bahnhofsgelände von Kappelrodeck. Maßgerecht zugehauene Blöcke sind noch heute in einem stillgelegten Steinbruch auf der Schwend in Waldulm zu sehen. Ein Teil dieser sogenannten NS - Steine wurde im zweiten Weltkrieg, als das Elsaß von deutschen Truppen besetzt war, abgezweigt und ins Elsaß verfrachtet. Wahrscheinlich waren sie dort ebenfalls für NS - Bauten vorgesehen. Die Steine waren bis zum Herbst 1992 auf einem französischen Militärgelände zwischen Rhein und Straßburg gestapelt. Das Gelände wurde 1992 mit den Steinen verkauft. So kamen diese Steine wieder in den Herkunftsbezirk zurück. Es ist mir gelungen aus diesen Rücktransporten einen Stein zu erwerben und diesen zum Steinbuch umzuarbeiten.
Vor fast 70 Jahren, am 10. Mai 1933,
Aufnahmen Oktober 2007
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